Sonntag, 26. Dezember 2010

Auf und nieder

... immer wieder.

Ich bin jetzt bei 15 mg Prednisolon und ganz langsam fängt es wieder an zu Quaddeln und zu Jucken. Na prima. Ich fürchte, die nächsten Wochen und Monate werden nicht ganz so heiter werden, wie ich es mir wünsche.

Inzwischen habe ich die dritte MTX hinter mir und mir geht es verhältnismäßig gut. Zwar ist mir ständig schlecht, aber das lässt sich mit Vomex A einigermaßen regulieren. Dummerweise macht das Zeug müde und ich (v)erlebte die letzten beiden Wochen in einer Art Halbschlaf. (Meine Kollegin vis-à-vis muss bei meinem Anblick dauernd gähnen, womit bewiesen wäre, dass Müdigkeit ansteckend ist.) Gegen das Jucken werde ich wohl wieder Fenistil einsetzen müssen. Erwähnte ich bereits, dass Fenistil müde macht?

Ich leg mich ein Stündchen hin ...

Dienstag, 14. Dezember 2010

Wie neu

Es geht mir immer noch gut, ach was sag ich? Es geht mir blendend! 
Ich fühl mich grad, wie neu. Innen und außen.

Selbst das Cortison (je 70 mg Samstag und Sonntag, je 50 mg gestern und heute) macht mir kein bisschen zu schaffen. Ein bisschen suspekt ist mir das schon, aber ich denk nicht weiter drüber nach und genieße es einfach, mal nahezu schmerzfrei zu sein. Das ist toll!

Sonntag, 12. Dezember 2010

Sonnen-Sonntag

Heute ging es mir das erste Mal nach langer Zeit wieder richtig gut. 
Ich finde, das muss dringend erwähnt werden.  ;-)

Samstag, 11. Dezember 2010

Auf die Plätze, fertig, los!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mein erster Arbeitstag nach einer Woche Urlaub Jucken, Quaddeln, Schmerzen. Als ich zum Dienst kam, hat eine Kollegin erst mal Fotos von meinem geschundenen Körper gemacht. (Beweisfotos quasi, weil wenn ich zum Rheumatologen gehe, habe ich natürlich keine einzige Quaddel vorzuweisen. Klassischer Vorführeffekt.) Vollgepumpt mit den üblichen Verdächtigen habe ich den Tag recht gut überstanden. Außerdem habe ich beschlossen, dass heute der große Tag sein soll. Wozu noch warten? Es geht mir von Tag zu Tag und von Woche zu Woche schlechter. Die Erkältung ist so gut wie weg, also gibt es keinen Grund, es länger hinaus zu zögern. 

Heute ist MTX-Tag! 

Spritzen und Nadeln hatte ich schon mit zum Dienst genommen, damit ich gleich im Anschluss zum Arzt fahren konnte. Die letzte Stunde im Dienst war übel. Also mir war übel, aber sowas von! Und nix dagegen zur Hand - miese Organisation! Ich bin dann zuerst zu meinem Stammdealer gefahren und habe mir Kaugummis gegen Reiseübelkeit gekauft, die zum Glück auch sofort gewirkt haben. Dann zum Arzt. Die Arzthelferin hat das super gemacht (wobei ich mich allerdings etwas gewundert habe, dass das nicht der Arzt himself gemacht hat, das ist bei Verabreichung von Zytostatika eigentlich üblich, aber gut, die werden schon wissen, was sie tun), sie hat die Lösung auf meine Bitte hin, gaaaaanz langsam eingespritzt. Vielleicht hat auch der Hinweis, ich würde ihr bei einer schnellen Injektion möglicherweise auf die Schuhe kotzen, ein bisschen was dazu beigetragen, wer weiß?

Als ich zuhause ankam, führte mein erster Weg in die Keramikabteilung und nachdem ich mir dort die Seele aus dem Leib gekotzt hatte mich dort übergeben hatte, beschloss ich, mich erst mal ein halbes Stündchen auf´s Sofa zu legen. Das war gegen 17 Uhr. Um 21 Uhr 30 wurde ich wach mit dem Gefühl, mir würde der Schädel platzen. Außerdem hatte ich so starken Schüttelfrost, dass ich es nicht schaffte, die auf dem Tisch stehenden Schmerztropfen zu nehmen. Ich konnte auch nicht aufstehen, die volle Blase musste also auch warten. Mann, ging´s mir scheiße! Ich hätte gern den Notarzt gerufen, dummerweise lag mein Telefon in der Ladestation im Schlafzimmer. Ganz miese Organisation! 
Irgendwann bin ich wieder eingeschlafen und mehrmals in der Nacht aufgewacht, aber meine Lieblingsdrogen konnte ich erst in den frühen Morgenstunden nehmen. Danach ging es mir wieder einigermaßen gut.

Freitag, 10. Dezember 2010

Warum vergehen die Stunden im Büro eigentlich immer viel langsamer als die Stunden zuhause?
Ich war zwar gut präpariert, aber trotzdem ging es mir nicht besonders gut. Ich fühlte mich fiebrig und ich hatte den ganzen Tag Kopfschmerzen. Übergeben habe ich mich nur zweimal. Alles in allem war es trotzdem erträglich. Es hätte schlimmer kommen können.
Schlau, wie ich nun mal bin, habe ich beschlossen, gleich nach dem Dienst zum Friseur zu gehen. Da sich die Nebenwirkungen des MTX doch recht deutlich und schnell bemerkbar machten, dachte ich mir, es wäre vielleicht ganz schlau, die Haare gleich mal superkurz schneiden zu lassen, dann ist der Unterschied zu ganz weg nicht so groß. Nur für den Fall. Ich erklärte der Friseurin mein Problem und sie meinte, dass die Idee sehr schlau wäre. Sag ich doch! Allerdings schlug sie, um den Plan perfekt zu machen, vor, ich solle zusätzlich komplett blondieren. Dunkle Haare, helle Kopfhaut - wenn Lücke, dann leicht sichtbar. Helle Haare, helle Kopfhaut - wenn Lücke, dann nicht so leicht sichtbar. Macht Sinn. Also los.

Als die Friseurin das Handtuch von meinen Haaren Stoppeln nahm, hab ich mich, trotz Vorwarnung, tierisch erschreckt. Der Unterschied zu vorher ist so krass und ich war kurz vor Heulen. Sie meinte, es sähe toll aus und es wäre nur ungewohnt für mich. Ich solle mal ein, zwei Tage abwarten, sie wäre sicher, dass es mir dann auch  gefällt. Ihr Wort in Gottes Gehörgang!

Ich habe ziemlich schlecht geschlafen in dieser Nacht. Und das nicht nur wegen des Juckens und der Schmerzen. Und ich war sicher: morgen gehe ich da noch mal hin und dann muss das umgefärbt werden!

Samstag, 11. Dezember 2010

Gegen 3 Uhr heute Morgen habe ich es nicht mehr ausgehalten und 70 mg Prednisolon genommen. Ich hatte so sehr gehofft, dass es ohne gehen würde, dass die Wirkung von MTX möglichst rasch, vielleicht schon in ein, zwei Monaten eintreten würde und ich es bis dahin ohne aushalten könne. Aber es geht nicht. Ich bin dann gleich wieder eingeschlafen und als ich aufwachte, waren nicht nur Quaddeln und Juckreiz weg sondern ich war auch weitgehend schmerzfrei. Ein Teufelszeug! Scheiß auf die zusätzlichen 5 bis 10 Kilo auf mein derzeitiges Übergewicht von 20 Kilo ...

Als ich im Bad am Spiegel vorbei kam, blieb mir die Luft weg. Das hatte ich ja ganz vergessen! Ich seh so anders aus ... so ... fremd. Ok. Duschen, anziehen und ab zum Friseur. Als ich fertig war, angezogen,   geschminkt und mit einer anderen Brille als der, die ich tagtäglich trage, war ich sehr überrascht. Hm ... sieht eigentlich gar nicht so übel aus ... natürlich komplett anders als vorher ... aber nicht übel. Ich bin dann in die Stadt zum Einkaufen gefahren und habe absichtlich keine Mütze angezogen. Zu Testzwecken. Niemand hat blöd geguckt, niemand hat eine blöde Bemerkung gemacht, also kann es soooo schlimm auch nicht sein. Am Montag im Büro werden alle umfallen ...

Bevor ich es vergesse: Nein, es gibt kein Foto ... jedenfalls noch nicht.


Montag, 6. Dezember 2010

Urlaub

Als ich gestern Abend ins Bett gegangen bin, wusste ich nicht, was ich tun soll: den Juckreiz stillen oder die Schmerzen. Ich entschied mich für Juckreiz und nahm eine volle Dosis Fenistil. Das Zeug hat den Vorteil, dass es zusätzlich schön müde macht. Machte es auch, trotzdem konnte ich nicht einschlafen. Das Jucken hatte ziemlich schnell nachgelassen, aber die Schmerzen ließen mich nicht schlafen. Also noch eine Ladung Novalgin oben drauf. Ob sich das miteinander verträgt? Keine Ahnung, war mir auch egal. Jedenfalls kam ich so wenigstens ein paar Stunden zur Ruhe. Heute Morgen ging es mir dann ganz gut. Mittags musste ich in die Stadt und bin auch ein, zwei Runden über den Weihnachtsmarkt gegangen. Auf dem Rückweg, im Bus, merkte ich wie meine Knie anschwollen. Jetzt kann ich kaum noch laufen. Kühlakkus haben nix gebracht. Mal abwarten, wie lange das jetzt so bleibt. Der Juckreiz ist auch wieder da und meine Arme fühlen sich an, als hätte ich stundenlang Gewichte gestemmt. Das wird wieder eine kurze Nacht.

Heute war mein fünfter Urlaubstag. Urlaub ... hahahaha!

Sonntag, 5. Dezember 2010

1000 Ameisen

... unter der Haut.

Die Quaddeln sind weitgehend verschwunden. Dafür juckt es jetzt. Überall. Vom vielen Kratzen habe ich schon überall Blutergüsse. Und je mehr ich kratze, desto mehr juckt es. Ich werd noch irre!

Donnerstag, 2. Dezember 2010

Ich mag nicht mehr!

Gestern war ich bis um 15 Uhr beim Dienst und habe mich um 16 Uhr 30, mit ein paar Kollegen zum Weihnachtsmarktbummel und anschließendem Jahresabschlussessen getroffen. Ich war ziemlich gut präpariert und habe den Abend auch ganz anständig hinter mich gebracht. Ich habe keinen Alkohol getrunken, nicht auf den Tischen getanzt und war bereits um 21 Uhr 30 zuhause, trotzdem gab es heute Morgen ein böses Erwachen. Mein Körper ist von Hals bis Fuß mit schmerzenden Quaddeln übersät. Meine linke Wade hat sich im Umfang verdoppelt und mein rechter Arm ist nahezu bewegungsunfähig (das kommt davon, wenn man mit stumpfen Messern Steak schneiden muss). Nach dem Aufwachen habe ich den Rat meines neuen Rheumatologen befolgt und eine Cetirizin (ein Antiallergikum) genommen, um auszuprobieren, ob es irgendeine Wirkung zeigt und jetzt ist immerhin der Juckreiz ein bisschen weniger geworden. Ansonsten hat sich nichts verändert und zurzeit fühle ich nur eins:

S c h m e r z

Ich mag nicht mehr!